29.07 - 02.08.2021
Wir fahren noch einmal in der Bucht von Pärnu entlang bis zu einem kleinen Campingplatz, Takhuranna. Auf dem liebevoll eingerichteten Platz entschließen wir uns einen Waschtag einzulegen und fahren am Freitag entlang der Küste. In einer kleinen Bäckerei nehmen wir mit süßem Gebäck Abschied von Estland, halten kurz an der Landstraßengrenze zu Lettland, die durch eine alte Steinmole, fünf Häuser und sieben Störchen zu erkennen ist. Die schmale Küstenstraße schnürt immer noch schön an der brausenden Ostsee entlang, dass macht Lust auf ein erfrischendes Bad. Auf der Karte und im Reiseführer haben wir vom Gauja Nationalpark erfahren, er liegt etwas von der Küstenroute entfernt. Wir wollen uns die Zeit nehmen und erreichen zwischen einigen Regenschauern die kleine Stadt Cesis. In der trutzigen Katharinenkirche begrüßt uns ein Restengel eines alten Barockaltars und eine Turmaussicht bietet Rundblicke über die Dächer der charmanten Altstadt.
Wir übernachten am Flussufer der Gauja und starten zu einer Wanderung durch die vielfältige, eiszeitlich geprägte Landschaft des Nationalparks. Wir verlaufen uns ein wenig im Wald und laufen auf alten Eichenalleen, mitgenommen von einem kleinen Reisebus, den Weg zurück suchend. Die Landschaft wird immer wieder geprägt durch Aufbrüche farbigen Buntsandsteins, vier bis fünf Meter hoch und an den Flussufern schon mal über 20 Meter steil nach oben ragend und in der Sonne vielfarbig leuchtetnd. Nach der 20 Kilometer Wanderung suchen wir uns am Stadtrand von Cesis einen neuen Stellplatz an einem kleinen See. Hier fühlen wir uns sehr wohl und können noch für den Sonntag eine Kajakrtour buchen. Unproblematisch werden wir vom Campingplatz mit einem Kajak zum Flussufer gebracht, wo wir im Sonnenschein eine wundervolle Fahrt über den flachen Flusslauf machen. Vom Fluss aus sieht man besonders gut die Sandsteinfelsen mit ihrem tollen Farbspiel. Nach 17 Kilometern Flussabfahrt werden wir kurz hinter einer kleinen Kabelfähre wieder abgeholt und entspannen abends mit warmem Essen in einem netten Café am Zeltplatz.
Heute Morgen wollen wir noch die kleine Stadt Sigulda besuchen. In der evangelischen Kirche gibt es einen netten Begrüßungstisch, Knopfkunst hinter der Orgel und einen Blick vom Turm. Unweit besichtigen wir noch die Burgruine des Livländischen Kreuzritterordens und das frisch renovierte neue Schloss mit seinen wertvoll ausgestatteten Innenräumen. Wir durchqueren noch einmal das Tal. Vom Turm des neuen Schlosses haben wir schon die Mauern der Burgruine Treiden gesehen. Vom dicken Turm aus haben wir eine schöne Rundsicht über das Flusstal. Dicht dabei befindet sich das Freilichtmuseum Krimulda, hier wird die Geschichte der alten Liven sehr anschaulich dargestellt. Direkt an der Straße kann man noch einmal eine Sandsteinhöhle bewundern. Der regnerische Tag hat sich doch wieder einmal ereignisreich gezeigt. Die gerade Straße A2 bringt uns unerwartet schnell nach Riga. Wir landen auf dem City Camp Riga mitten im Zentrum der Stadt und es regente auch nicht mehr.